100 Jahre Emmentalische Alphornbläservereinigung
Wir haben die Ehre am Septembermärit das 100-jährige Bestehen der Emmentalischen Alphornbläservereinigung zu feiern.
Wie ist es dazu gekommen? Lesen Sie selbst den Bericht von Hans Schär:
Anfangs des 19. Jahrhunderts waren im Emmental Alphornklänge selten zu hören
Ende August 1921 trafen sich deshalb im Hotel «Bahnhof» in Konolfingen der Präsident und zwei weitere Mitglieder des Jodlerklubs Stalden sowie ein versierter Alphornbläser aus Obergoldbach, um über die «Wiedereinführung des Alphorns im Emmenthal» zu beraten.

Bereits anfangs Oktober 1921 und ein Jahr später führten sie im Trub einen Einführungskurs durch. Die dazu benötigten Alphörner konnten aus Spendengeldern beschafft werden. In den Jahren danach fanden weitere Kurse statt, um die Fortschritte der Bläser sowie den Zustand der Alphörner zu überprüfen.
1941 erhielt die «Alphornbläservereinigung des Emmentals» ihre Statuten
Im gleichen Jahr erfolgte der Anschluss als Unterverband an den Bernisch-Kantonalen Jodlerverband. Die Forderung des Bernisch-Kantonalen Jodlerverbandes im Jahre 1947, diesem die Kasse auszuhändigen, führte zu bösem Blut im Emmental. Dem Ansinnen wurde eine deutliche Absage erteilt.
In der Zeit von 1955 bis 1977 erlahmten die Aktivitäten der Emmentalischen Alphornbläservereinigung. Eine als Wanderpreis gespendete Treichel gab der Vereinigung im Jahre 1978 dann neuen Schub.
Der Bernisch-Kantonale Jodlerverband konnte sich nicht für ein Wanderpreiswettblasen erwärmen. Kurzerhand nahmen die Emmentaler unter tatkräftiger Führung von Fritz Kurth aus Steinen bei Signau, einem begnadeten Komponisten von etwa 20 Alphornmelodien, die Sache selber in die Hand. Sie organisierten auf Aebersold ein alljährlich stattfindendes Wanderpreiswettblasen.
Nach der Schliessung der Gastwirtschaft auf Aebersold im Jahre 1987 war die Alphornmacherei Schüpbach-Bachmann auf dem Chnubel im Eggiwil jeweils Gastgeberin.
Seit 2010 werden die Wanderpreise als Fleisspreise für fleissigen Besuch der Proben und Anlässe vergeben. Nachlassendes Interesse am Wanderpreiswettblasen und organisatorische Probleme machten diesen Schritt nötig.
Die Vereinstätigkeit heute
An den Jodlerfesten nimmt die Vereinigung regelmässig und erfolgreich als Gruppe teil. Die Vorbereitung dazu macht einen Grossteil der Probenarbeit aus.
An den Jodlerfesten in Langnau 2000, in Münsingen 2004 und in Hasle-Rüegsau 2015 war die Vereinigung bei der Durchführung der Alphornwettvorträge engagiert.
Zu den wiederkehrenden Anlässen zählt jeweils auch die musikalische Umrahmung an den Emmentalischen Jodlertreffen.
Zusammen mit der Jodlergruppe «Bärgblueme» Eggiwil gibt es alle Jahre ein kleines Konzert für die «Lebensart»-Bewohner im Bärau.
Grössere Anlässe mit Alphornklängen der Vereinigung waren das Emmentalische Schwingfest 2018 in der Ilfishalle in Langnau, die Kantonalen Schwingfeste 2011 in Oberdiessbach und 2019 in Münsingen, sowie das Eidgenössische Schwingfest 2013 in Burgdorf.
An der BEA war die Vereinigung im Jahre 2004 zu Gast.
In der Sendung «Bsuech in…Trub» im Jahre 1995 kam die Vereinigung zu einem ersten Fernsehauftritt. Erneute Fernsehehren gab es 2016 mit Filmaufnahmen für einen «Swiss-Los»-Spot. Weiter dabei war die Vereinigung im Jahre 2018 in der SRF-Sendung «Als sich der Bauernbub in das Alphorn verliebte».
Im Film wird das Stück “Aemmetaler Gruess” von Fritz Kurth vorgetragen.
Die Jubiläumskonzerte zum 75. und 90. Geburtstag fanden in feierlichem Rahmen in der Kirche Signau statt.